Babyschwimmen
Bei den Rettungssanitätern ist es ja so ein Ding: Erst gerade noch gemütlich am Katzenvideos anschauen und kurz darauf irgendwo bei einem Unfall mit viel Blut und schreienden Menschen. Genauso ist es mit dem Babyschwimmen, einfach umgekehrt:
Man verbringt den Tag ganz normal als Erwachsener mit anderen Erwachsenen bei der Arbeit und arbeitet, kommuniziert, lacht, trifft Entscheidungen, strengt sich geistig an, e.t.c.
Dann geht man ins Babyschwimmen.
Plötzlich ist die normale Welt weg: 45 Minuten lang babbelt man eine Oktave höher im Zeug herum und findet alles schnusig. Babys im Wasser müssen einfach “jööö” sein, ganz egal ob sie sich freuen, skeptisch gucken, gar nichts tun oder schreien. Überall Bällchen, Giesskannen und Schwimmhilfen zum Spielen. Alles im Babyformat. Gäbe es regenbogenfarbenes Glitzerwasser, würde man während dem Babyschwimmen das Hallenbad damit füllen. Selbstverständlich singt man Lieder – alle zusammen.
Eigentlich wollte ich MiniPhil das Kraulen beibringen und mit ihm ein paar Bahnen schwimmen. Aber dann wären alle anderen Babys und Eltern neidisch geworden. Also taten wir so, als wäre es ein Erfolg, wenn der MiniPhil versuchte, sich eine Giesskanne in den Mund zu stecken.
Um dann wieder zurück in die normale Welt zu gelangen, musste ich einen grossen roten Boxhandschuh anziehen und damit einem Rehkitz ordentlich eins auf die Schnauze hauen habe ich mir am Abend eine Zombieserie reingezogen um wieder ein bisschen geerdeter zu sein.
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